Kongress 2024: Umgang mit Gewaltbetroffenen «Think Forensic» von Frau Valeria Kägi
6. Dezember 2023
Wie gehen wir zukünftig mit Patient:innen um? Wir stellen uns vor, eine betroffene Person kommt beispielsweise zu uns in den Schockraum und wird versorgt. Machen wir Fotos? Sichern wir Spuren? Bewahren wir Kleider auf? Nein. Im Normallfall nicht.
Was jedoch, wenn die Person Opfer eines Gewaltverbrechens war? Dann sind genau diese Spurensicherungen wichtig, um zukünftige Verbrechen zu verhindern und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In einer ähnlichen Situation befand sich Valeria Kägi, als die Polizei auf ihrer Station stand und nach Spuren einer betroffenen Person fragte. Doch die wurden nicht gesichert.
Dies war der Auslöser für Frau Kägi im Jahr 2017 ein CAS zu absolvieren, welches der Anfang einer komplett neuen Berufsgattung einläutet. Nun ist Valeria Kägi nicht „nur“ Pflegefachfrau, sondern auch „Forensic Nurse“, und zwar die erste in der Schweiz an einem Rechtsmedizinischen Institut angestellt.
Sie rückt mit aus, wenn der ärztliche Dienst von der Rechtsmedizin oder der Polizei aufgeboten wird. Sie sichert Spuren und assistiert bei Untersuchungen mit dem sogenannten „Rape-Skit“, welches bei Vergewaltigungen zum Einsatz kommt. Durch ihre Berufserfahrung, ihre Empathie und ihren besonderen Skills ist Frau Kägi genau die richtige Person, uns diesen spannenden Beruf näherzubringen. Erst ca. 15 Personen arbeiten momentan als „Forensic Nurse“, meistens in einem Spital.
Deshalb ist Valeria Kägi im Vorstand der Swiss Association Forensic Nursing und stark vernetzt. So möchte sie den Beruf bekannter machen. Zudem ist sie Co-Studiengangsleiterin des CAS Forensic Nursing an der Universität Zürich (UZH) am Institut für Rechtsmedizin.
Wir freuen uns sehr und sind gespannt Frau Valeria Kägi am Samstag, den 20.April 2024 im Kursaal in Bern begrüssen zu dürfen.